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Stillen - die innigste Zeit von Mama und Baby

Stillen - die innigste Zeit von Mama und Baby

Stillen ist in der heutigen Zeit beliebt und viele Frauen wünschen sich – zumindest in der ersten Zeit – ihr Baby zu stillen. Egal, was du von Freunden, Bekannten oder Familienmitgliedern hörst und warum es bei wem auch immer nicht mit dem Stillen geklappt hat, lass Dich nicht entmutigen. Wenn der Wille da ist, klappt das Stillen bei den meisten Frauen. Ich erlebe oft, dass Frauen frustriert sind, wenn das Stillen nicht so klappt wie sie es sich vorgestellt hatten. Damit das nicht passiert, möchte ich dir hier meine ultimativen Tipps für einen guten Start ins Stillen geben.

Kann jede Frau stillen?

Grundsätzlich kann jede Frau mit Brüsten stillen, denn zum Stillen benötigt es zuallererst die Milchdrüsen. Auch bei Brustvergrößerungen ist Stillen in vielen Fällen möglich. Bei Brustverkleinerungen ist es häufig so, dass das Milchdrüsengewebe beim Eingriff mit entfernt wurde. Ob das Stillen klappt, hängt aber nicht nur an den körperlichen Voraussetzungen: Es gibt Hormonstörungen, welche die Milchbildung verhindern oder nicht ausreichend unterstützen. Auch psychische Ursachen können das Stillen erschweren oder sogar unmöglich machen. Die körperlichen Voraussetzungen deines Babys spielen ebenfalls eine Rolle: Ein verkürztes Zungenbändchen kann zum Beispiel ursächlich sein, dass es die Brustwarze nicht richtig gegriffen bekommt oder nicht so effektiv saugen kann. Wenn das Stillen nicht von Anfang an klappt, kann eine frühzeitige Stillberatung oder deine Hebamme sehr hilfreich sein, um der Ursache auf den Grund zu gehen und den Grundstein für eine gute Stillbeziehung zu legen.

So kommt die Milch für das Stillen in Wallung

Es gibt zwei Hormone, die die Milchproduktion zu Beginn hauptsächlich mit beeinflussen: Das Liebeshormon Oxytocin, welches ausgeschüttet wird, wenn sich die Mama richtig wohl und umsorgt fühlt, und das Prolaktin, welches durch Stimulation der Brust ausgeschüttet wird. Außerdem ist es entscheidend, was und wie viel die frisch gebackene Mama isst und trinkt. In den ersten Tagen empfehle ich 3 Liter Tee und warme Mahlzeiten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass warme Lebensmittel und Getränke in der ersten Zeit nach der Entbindung dazu führen, dass die Milchproduktion angeregt wird und sich so Mama und Baby einfach leichter beim Stillen tun. Wie schnell und wie viel sich Milchzusammensetzung und -menge verändert, hängt davon ab wie hoch die Nachfrage ist. Dein Körper stellt sich also genau auf die Bedürfnisse deines Babys ein.

Stillen ist ein natürlicher Prozess

Stillen ist ein natürlicher Vorgang und selbst neugeborene Babys robben sich – wenn sie auf den Bauch der Mama gelegt werden – in den ersten Lebensstunden selbstständig Richtung Brust der Mutter. Meist ist es die linke, da es den Herzschlag dort zusätzlich hört. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist immer optimal auf das Alter und die Bedürfnisse deines Babys abgestimmt: Wird es zum Beispiel krank, enthält deine Muttermilch mehr Antikörper, weiße Blutkörperchen, Stammzellen und schützende Enzyme, welche die Infektion bekämpfen und zur Heilung beitragen können. Muttermilch enthält mehrere hundert verschiedene Bestandteile: Darunter alle für Babys Entwicklung notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe.

Die Vorteile beim Stillen

Die Muttermilch verändert sich im Laufe der Stillmonate: Sowohl die Milchmenge, als auch die Zusammensetzung. Das Baby kommuniziert beim Stillen mit der Brust und gibt dadurch sozusagen seine Bestellung für den Folgetag auf. Muttermilch hat immer genau die passende Temperatur, ist allzeit bereit zu Trinken und niemand muss erst ein Fläschchen zubereiten. Das ist nachts ein großer Vorteil, wenn man liegen bleiben und einfach los stillen kann. So sind Überdosierung und Zubereitungsfehler ausgeschlossen und man ist nicht von äußeren Faktoren abhängig. Denn wie schnell passiert es, dass man etwas Zuhause vergisst – die Nahrung ist samt Mama immer mit dabei.

Durch die Muttermilch werden viele verschiedenen Nährstoffe und die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen an das Baby weitergegeben. So wird es schon früh auf die spätere Beikost vorbereitet und auch Nahrungsmittel, die das Baby durch die Muttermilch bekommen hat, werden später besser vertragen. Deshalb ist es wichtig, auf die Vielfalt und Frische der verwendeten Lebensmittel während der Stillzeit zu achten.

Wie schaffe ich den perfekten Start ins Stillen?

Ihr seht schon, es hat viele Vorteile sein Baby zu stillen, doch wie kannst du es möglichst stressfrei und bequem umsetzen?

Stillen: Diese Stillpositionen kannst du ausprobieren

Die klassische Stillpostition ist der sogenannte Wiegegriff. Hierbei liegt der Kopf des Babys in deiner Armbeuge oder auf dem Unterarm, der mit einem Stillkissen abgestützt werden kann. Das Gesicht des Babys zeigt zu dir und die Nase liegt auf der Brustwarze auf. Damit du keine Verspannungen durch eine gekrümmte Haltung bekommst, ist es wichtig, dass du immer dein Baby zur Brust und nicht deine Brust zum Baby bringst. Ein Stillkissen kann dabei helfen, euch beide bequem zu positionieren.

Es gibt allerdings viele weitere Positionen, wie die Kreuzhaltung, die Rückenhaltung oder die Seitenlage. Hier könnt ihr euch gerne durchprobieren und die für euch entspannteste Position wählen.

Stillen mit der richtigen Technik

Das absolute Basiswissen ist die richtige Stilltechnik. Es geht in erster Linie darum, dass das Baby den Mund weit öffnet, um so die Brustwarze möglichst weit in den Mund nehmen zu können. Wenn das Baby nur den vorderen Teil der Brustwarze in den Mund nimmt, kaut das Baby quasi mit der harten Kauleiste auf der Brustwarze und das kann ungemein schmerzen. Um deinem Baby die Brust anzubieten, kannst du sie im sogenannten C-Griff halten: Dabei umfasst du deine Brust mit der ganzen Hand von unten, der Daumen ruht ein paar cm entfernt vom Warzenhof oben. So kannst du deine Brust gut zum Mund deines Babys führen und sicherstellen, dass dein kleines Wunder möglichst viel Brustwarze beim andocken in den Mund nimmt.

Der Milcheinschuss für das Stillen

Der Milcheinschuss findet zwischen dem zweiten und dem fünften Tag statt. Vorher wird das Baby natürlich auch schon angelegt, denn das sogenannte Kolostrum, die Vormilch, ist eine wichtige Unterstützung für Babys Immunsystem. Während des Milcheinschusses verwandelt sich die Milch in die Übergangsmilch und schließlich in die reife Muttermilch. Da plötzlich viel mehr Muttermilch produziert wird, schwellen die Milchdrüsen an und stellen sich auf ihre neue Aufgabe ein. Das kann bei einigen Frauen sehr schmerzhaft sein. Mit Wärme auf der Brust vor dem Stillen kannst du dir selbst Abhilfe schaffen und den Milchfluss erleichtern. Außerdem kann der Druck in der Brust durch ausstreichen mit Hilfe einer sanften Brustmassage gemildert werden. Nach dem Stillen hilft es oft, die Brust mit Quarkwickeln oder Retterspitz-Wickeln zu kühlen und so zu beruhigen.

Mehr Milch zum Stillen

Grundsätzlich gilt, die Nachfrage regelt das Angebot. Wenn du also dein Baby häufiger anlegst, wird deine Brust auch mehr Milch produzieren. Achte außerdem auf ausreichend Ruhe und Entspannung. Mama sein ist ein anstrengender Fulltime-Job, also Stress Adé, Milch Juchee! Zusätzlich kannst du, wie bereits erwähnt, mit warmen Lebensmitteln und Getränken die Milchbildung anregen. Hier hilft oft ein leckerer Stilltee, denn die enthaltenen Kräuter wirken milchbildend.

Nun wünsche ich euch einen wundervollen Start in die Stillzeit, genießt es und lasst es euch gut gehen!

Eure Hebamme Anna-Maria

  • Hebamme Anna-Maria Maier

    Autorin: Hebamme Anna-Maria Maier

    Als Hebamme begleitet und unterstützt Anna-Maria Maier Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburtsvorbereitung und im Wochenbett. Nun schreibt die Gründerin von Mamalie Geburtsvorbereitung für die Wunderwiege und teilt ihr Expertenwissen gerne mit uns und dir. Mehr erfahren

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