Federwiege abgewöhnen: Tipps zur Entwöhnung der Wunderwiege
Nichts ist für immer. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da passt die erste Kleidergröße nicht mehr, die ersten Zähnchen kommen, es wird fleißig am Tisch mitgegessen und der Ort für das Schläfchen wechselt von der Wunderwiege zum Bett. Die meisten Veränderungen passieren von ganz alleine. Und so ist auch Abgewöhnen der Wunderwiege ist tatsächlich meist gar nicht nötig: Viele Babys entwachsen der Federwiege von ganz allein. Sie brauchen das Schaukeln schlichtweg nicht mehr zum Entspannen und Einschlafen und gewöhnen sich das im Laufe des ersten Lebensjahres sozusagen von alleine ab. Wenn das nicht der Fall sein sollte, haben wir ein paar hilfreiche Tipps für euch, wie ihr eurem kleinen Wunder bei der Entwöhnung von der Wunderwiege helfen könnt.
Inhaltsverzeichnis
Federwiege abgewöhnen braucht Zeit und Vertrauen
Ihr werdet schnell herausfinden, in welchem Maß und in welcher Intensität die Federwiege zu euch und eurem Familienalltag passt. Außerdem dürft ihr Vertrauen in euer Baby und euch als Eltern haben: Genauso, wie ihr in euer Leben als frisch gebackene Eltern hineinwachst, werdet ihr euch als Familie weiterentwickeln. Denn genauso wie das Stillen oder Fläschchen geben oder der Schnuller nicht ewig bleibt, wird auch die Zeit der Wunderwiege irgendwann wieder vorbei sein. Euer Baby oder Kleinkind wird euch Signale senden, wenn es eine Sache nicht mehr benötigt oder einem Hilfsmittel entwachsen ist. Wenn ihr als Eltern den Zeitpunkt bestimmen wollt, könnt ihr die folgenden Tipps beherzigen, um eurem Baby die Wunderwiege abzugewöhnen.
Zeitlich das Abgewöhnen der Federwiege abstimmen
Das Abgewöhnen der Federwiege ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Babys, der sorgfältig getimt werden sollte. Der entscheidende Zeitpunkt für diesen Übergang kann individuell variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Alter des Babys, seine Schlafgewohnheiten und seine allgemeine Entwicklung. Es ist ratsam, auf Signale des Kindes zu achten, die darauf hinweisen, dass es bereit ist, die Federwiege zu verlassen. Dies können zum Beispiel Anzeichen von verbessertem Schlafverhalten oder ein gesteigertes Interesse an der Umgebung sein. Nichtsdestotrotz kann eine Veränderung der Ritualen und den gewohnten Tagesabläufen eine emotionale Herausforderung für dein Baby darstellen. Daher solltet ihr einen Zeitpunkt wählen, zu dem keine anderen größeren Veränderungen anstehen, wie zum Beispiel der Kita-Start, die Geburt des Geschwisterchens oder der erste Urlaub. Wenn zu viele Veränderungen gleichzeitig geschehen, macht ihr es euch und eurem Liebling unnötig schwer. Ein sanfter Übergang, bei dem schrittweise andere Schlafgewohnheiten eingeführt werden, kann den Prozess erleichtern. Achtet also darauf, dass nicht nur euer Kleines bereit ist, sondern auch ihr, damit die Umstellung für die gesamte Familie reibungslos gestaltet werden kann.
Federwiege abgewöhnen: Starte mit dem Nachtschlaf
Den meisten Kindern fällt das Einschlafen abends, wenn sie ohnehin müde und ausgepowert sind, deutlich leichter als beim Tagesschläfchen. Deshalb ist es empfehlenswert, mit dem Abgewöhnen der Wunderwiege erst beim Nachtschlaf anzufangen. Wenn das gut klappt, könnt ihr es auch tagsüber mal ausprobieren. Wählt für das Üben am besten einen Zeitpunkt, zu dem euer Kind müde und schläfrig, aber nicht übermüdet oder reizüberflutet von einem aufregenden Tag ist. Natürlich sollte euer Kind satt und zufrieden, mit sauberer Windel und der richtigen Schlafkleidung angezogen sein; kurzum: sich richtig wohlfühlen.
Schritt für Schritt die Federwiege abgewöhnen
Die Abgewöhnung der Wunderwiege könnt ihr aber zum Beispiel auch stufenweise angehen. Der erste Schritt könnte sein, dass ihr die Wunderwiege umzieht und in der Nähe des neuen Schlafplatzes aufstellt. So kann sich euer Kind an die neue Schlafumgebung mit all ihren Veränderungen gewöhnen: Ein neues Blickfeld, neue Gerüche, die veränderte Raumtemperatur oder neue Geräusche können für sensible Kinder im ersten Schritt aufregend genug sein. So kann es sich im vertrauten Rhythmus der Federwiege zunächst an die neue Umgebung gewöhnen. Als Zweites könnt ihr die Intensität des Schaukelns reduzieren, bis euer Kind schließlich gänzlich ohne Schaukeln in der Federwiege einschläft. Wenn das gut klappt, wäre der letzte Schritt der tatsächliche Umzug ins Bett.
Federwiege abgewöhnen: Abendritual als Hilfestellung
Wie bereits angesprochen, sind Rituale und Routinen für Babys und Kleinkinder enorm wichtig. Sie vermitteln Sicherheit und strukturieren den Alltag. Ab dem Alter von ca. zwei bis drei Monaten sind Babys grundsätzlich in der Lage, Tag und Nacht voneinander zu unterscheiden. Deshalb könnt ihr ab diesem Zeitpunkt damit beginnen, ein Abendritual einzuführen. Zum Beispiel „Umziehen, Zähne putzen, am Schlafplatz kuscheln, Lesen oder Singen und Einschlafbegleitung“ in der immer gleichen Reihenfolge. Läuft euer Abendritual nach dem gleichen Schema wie immer ab, und es ändert sich lediglich der Faktor „Schlafplatz“, kann euer Kind damit besser umgehen als ohne diese Stütze.
Federwiege abgewöhnen: Ankergegenstände als Hilfe
Ebenso hilfreich wie ein liebgewonnenes Abendritual kann das Zunutze machen von Ankergegenständen sein. Diese können sich als wertvolle Unterstützung bei der Abgewöhnung der Wunderwiege erweisen. Gegenstände, die dem Baby bereits vertraut sind und eine beruhigende Wirkung haben, können einen reibungslosen Übergang fördern. Schläft euer Baby oder Kleinkind zum Beispiel gewohnt immer mit einem Schnuller, Kuscheltier oder Schnuffeltuch ein, sollten diese Sachen selbstverständlich auch ins Bettchen mit umziehen. Selbiges gilt für auch für andere Gegenstände, die ihr zum Einschlafen in der Federwiege nutzt, wie ein Mobile oder ein Nachtlicht. Durch die schrittweise Integration dieser Ankergegenstände in den Schlafritualen wird dem Baby geholfen, sich auch ohne die gewohnte Wiege zu entspannen. Dabei ist es wichtig, die Reaktionen des Babys auf die neuen Elemente aufmerksam zu beobachten und den Übergang individuell anzupassen. Auf diese Weise kann die Abgewöhnung der Wunderwiege zu einer positiven Erfahrung werden und gleichzeitig die Schlafgewohnheiten des Babys unterstützen.
Federwiege abgewöhnen mit emotionaler Unterstützung
Der Abschied von einer lieb gewonnen Tradition kann schmerzhaft sein. Umso kleiner euer Kind ist, umso mehr Unterstützung braucht es bei der Bewältigung einer emotionalen Herausforderung. Selbstregulation und Resilienz zu erlernen, ist ein Prozess und gelingt nicht von Geburt an. Auch, wenn es uns als Erwachsene banal vorkommt, wenn der Becher die falsche Farbe hat oder das Bett nun an einer anderen Stelle steht als vorher: Für euer Kind kann sich eine solche Veränderung wie ein Weltuntergang anfühlen. Deshalb ist es wichtig, in solchen Situationen Verständnis und Empathie zu zeigen, um euer Kind bei der Bewältigung seiner Gefühle zu unterstützen. Durch das Begleiten und Auffangen lernt euer Schatz nicht nur einen gesunden Umgang mit seinen Gefühlen, sondern es stärkt auch eure Beziehung.
Elterntipps zum Abgewöhnen der Federwiege
Macht euch keine Sorgen. Tastet euch an das Abgewöhnen der Wunderwiege heran und findet euren individuellen Weg. Je nachdem, wie alt euer Kind ist und wie sensibel es auf Veränderungen reagiert, könnt ihr unterschiedliche Herangehensweisen wählen. Sollte es im ersten Versuch nicht klappen, probiert ihr es eben ein paar Tage oder Wochen später noch einmal. Wichtig ist es, bei dem Thema keinen Druck auszuüben, um das Thema Schlaf nicht mit negativen Emotionen aufzuladen und eurem Kind das Einschlafen dadurch zu erschweren. Habt Geduld, vertraut eurem Kind, dass es den richtigen Zeitpunkt selber mitbestimmt, und lasst euch so viel Zeit wie nötig. Dann klappt es auch mit dem Entwöhnen der Wunderwiege, ohne Stress und Tränen.