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Nestschutz - geliehene Immunität durch die Mutter

Nestschutz - geliehene Immunität durch die Mutter

Die ersten 9 Monate seines Lebens ist das Baby im Mutterleib gut behütet. Es ist schön kuschelig warm, das Ungeborene wird durch die Nabelschnur versorgt und von den äußeren Umwelteinflüssen bestmöglich beschützt. Nun kommt dein Baby auf die Welt, alles ist neu! Das Kleine ist auf die Versorgung von Mama und Papa angewiesen. Stillen, Füttern, Windeln wechseln, tragen, kuscheln – diese Bedürfnisse könnt ihr als Eltern erfüllen. Dein Baby entwickelt sich und auch die Körperhaltung streckt sich. Jedoch bleibt im Hinterkopf von frischgebackenen Eltern immer die Sorge, dass das Kleine krank werden könnte. Denn das Wichtigste ist doch die Gesundheit des eigenen Kindes! Und hier kommt der Nestschutz ins Spiel.

Antikörper im Mutterleib

Mutter Natur gibt unseren Kindern etwas Wichtiges mit, den sogenannten Nestschutz. Durch diese sogenannte Leihimmunität sind Babys Krankheitserregern nicht hilflos ausgeliefert. Gerade in den letzten Wochen vor der Geburt bekommt das Ungeborene Antikörper über die Nabelschnur. Ob die Antikörper, die die Mutter überträgt, dabei von einer Impfung oder einem durchgemachten Infekt stammen, spielt dabei keine Rolle. Die Anzahl der Antikörper kann jedoch variieren, je nachdem, ob die Krankheit schon vor etwas längerer Zeit aufgetreten ist oder erst vor Kurzem. Da dieser Nestschutz sehr individuell ausfällt, kannst du leider nicht zu 100% sicher sein, dass dein Kind vor allen Erkrankungen gefeit ist. Meist hält der Schutz 2-3 Monate an. Danach werden die geliehenen Antikörper nach und nach abgebaut, bis mit etwa 9 Monaten nach der Geburt keine mehr davon vorhanden sind.

Immunsystem aufbauen

Aber keine Sorge! Dein Kind beginnt parallel damit, sein eigenes Immunsystem aufzubauen. Durch andere Familienmitglieder oder Bekannte kommt es mit Erregern in Kontakt, gegen die der Körper eigene Antikörper bildet. Natürlich ist es anfangs für einen Säugling besser, gerade in Grippezeiten große Menschenansammlungen zu meiden. Aber sein Kind steril zu erziehen, ist auf Dauer auch nicht gut und nicht gesund. Gerade in der heutigen Zeit, in der das Corona-Virus unser aller Leben bestimmt, wachsen unsere Kinder sowieso mit weniger Kontakt auf oder bekommen bereits von Anfang an die strengeren Hygienemaßnahmen mit. Da ist es schwierig, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Es ist wichtig, dass wir uns vor diesem neuen Virus schützen. Dennoch: Die gewöhnlichen Keime, die für Schnupfen, einen normalen Husten oder auch mal Fieber verantwortlich sind, helfen deinem Kind, sein Immunsystem aufzubauen und auch zu stärken.

Was kann ich für das Immunsystem meines Kindes tun?

Als Mama gibst du, wie bereits oben mit dem sogenannten Nestschutz beschrieben, automatisch Antikörper während der Schwangerschaft an dein Baby weiter. Nach der Geburt kannst du das kindliche Immunsystem zusätzlich unterstützen, indem du dein Kind stillst. Denn auch über die Muttermilch werden Abwehrstoffe weitertransportiert. Vor allem wenn du als Mutter während der Stillzeit einen Infekt durchmachst, wird auf alle Fälle empfohlen, weiter zu stillen. Der Säugling bekommt die neu gebildeten Antikörper und bleibt daher meist von der Erkrankung verschont oder macht zumindest einen milderen Verlauf durch.

Reich an Antikörpern und Mineralstoffen - Die Erstmilch der Mutter

Auch wenn du nicht vor hast zu stillen oder es nicht möglich ist, kannst du versuchen, dass dein Kind vom sogenannten Colostrum profitiert. Manche Schwangere bemerken bereits in der Schwangerschaft, dass immer wieder Colostrum, also die erste Vormilch aus der Brust läuft. Spätestens nach der Geburt wird durch das Saugen des Kindes und durch hormonelle Veränderungen die Milchbildung angeregt. In dieser Vormilch sind nicht nur viele Immunglobuline, die das Immunsystem deines Babys stärken. Sie hilft auch, den Blutzuckerspiegel zu halten und die Darmflora zu unterstützen. Jeder Tropfen von dieser Milch ist wertvoll. Daher kannst du deinem Kind dieses „Zuckerl“ mitgeben, auch wenn du dich danach gegen das Stillen entscheidest. Durch eine einmalige Stimulation der Drüsen wird die Milchbildung noch nicht angeregt und es steht einem frühen Abstillen nichts im Wege. Die gewöhnliche Muttermilch wird erst nach drei bis fünf Tagen nach der Geburt erzeugt.

Wie du siehst, startet dein Baby zwar mit einem unreifen Immunsystem ins Leben, jedoch ist es bereits gut durch den Nestschutz mit einigen Antikörpern von dir ausgestattet, um vor der einen oder anderen Erkältung geschützt zu sein. Ein Kontakt mit Bakterien und Viren wird sich nicht verhindern lassen. Das hilft deinem Kind aber auch, sein eigenes Immunsystem aufzubauen. Du kannst es dabei unterstützen, indem du dein Kind stillst. Lass in der ersten Zeit nach der Geburt auf keinen Fall zu viel Platz für Gedanken über mögliche Krankheiten in deinen Kopf! Genieße die Zeit mit deinem Baby und als junge Familie.

Wir alle müssen unser ganzes Leben immer mal wieder da durch...

Keiner von uns ist vor einer fiesen Erkältungen oder kleinen Wehwehchen gefeit. Allerdings macht jeder Infekt unser Immunsystem nur stärker!

Deine Anna-Maria

  • Hebamme Anna-Maria Maier

    Autorin: Hebamme Anna-Maria Maier

    Als Hebamme begleitet und unterstützt Anna-Maria Maier Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburtsvorbereitung und im Wochenbett. Nun schreibt die Gründerin von Mamalie Geburtsvorbereitung für die Wunderwiege und teilt ihr Expertenwissen gerne mit uns und dir. Mehr erfahren

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