Deine Wohnung kindersicher machen: So gehts!
Mit Kindern rast die Zeit nur so. Im ersten Lebensjahr machen Kinder eine rasante Entwicklung durch. Vor kurzem lagen sie noch im Kinderwagen und wollten am liebsten nur schlafen und essen. Jetzt wollen sie schon die Welt entdecken. Als Eltern freut man sich über jeden Fortschritt des Sprösslings und sieht vielleicht sogar selbst die Welt mal wieder durch Kinderaugen. Aber genau hier muss man besonders aufmerksam sein. Hinter vielen alltäglichen Dingen stecken mögliche Gefahrenquellen – zum Beispiel Steckdosen, Zimmerpflanzen und Reinigungsmittel. Kleine Kinder kennen noch keine Gefahr und ihre Neugier und Euphorie, die Welt zu entdecken, ist enorm groß. Wie könnt ihr also euer Zuhause kindersicher machen?
Inhaltsverzeichnis
Wann sollte ich meine Wohnung kindersicher machen?
Wenn das Baby anfängt, sich zu drehen, solltet ihr als Eltern daran denken, das Haus kindersicher zu machen – denn euer Kind kann sich jetzt von einem Ort zum anderen bewegen. Dazu kommt, dass viele Babys relativ schnelle Entwicklungsfortschritte machen, was die Fortbewegung angeht. Das heißt, gerade hat es sich noch gedreht und schon krabbelt es los. Der Zeitpunkt, zu dem das Baby mobil wird kann individuell variieren, aber oft beginnen Babys ab dem sechsten bis achten Monat, sich aktiv zu bewegen. Sobald sie anfangen, ihre Umgebung zu erkunden, ist es wichtig, potenzielle Gefahrenquellen zu minimieren. Dies umfasst das Anbringen von Kindersicherungen an Schränken, das Verdecken von Steckdosen, das Entfernen von scharfen Gegenständen in greifbarer Nähe und das Befestigen von Möbeln. Eine frühzeitige kindersichere Gestaltung der Wohnung schafft nicht nur eine sichere Umgebung für das Baby, sondern gibt auch den Eltern die Gewissheit, dass sie einen geschützten Raum für die Erkundung und Entwicklung ihres Kindes schaffen. Deshalb ist es wichtig, dass ihr als Eltern und euer Haus gut darauf vorbereitet seid, um Unfälle der Kleinsten zu vermeiden.
Was sollte ich in der Wohnung kindersicher machen?
Kinder sehen die Welt mit anderen Augen als wir Erwachsene, sie sind Entdecker. Alles ist spannend und interessant und wenn sie hinfallen, ziehen sie sich einfach hoch an dem, was gerade greifbar ist, z.B. Tischfuß, Tischdecke etc. Kinder öffnen alles, um zu sehen, was sich dahinter verbirgt, sie wollen alles mit ihren Händen, Augen, Füßen und dem Mund entdecken. Alles wird ausgeräumt, ausgeleert und in den Mund gesteckt. Umso wichtiger ist es, dass euer Zuhause kindersicher ist!
Achtet darauf, das Haus so sicher zu machen, dass ihr nicht ständig „Nein“ sagen müsst, denn das ist nicht nur für euch, sondern auch für euer Kind anstrengend. Das Entdecken soll Spaß machen und nicht mit Ärger und Verboten verbunden sein. Geht einmal durch das Haus und überlegt, wo sich überall potenzielle Gefahren befinden. In Sichthöhe eures Kindes bekommt ihr ziemlich schnell einen guten Überblick. Am besten geht in die Hocke oder in den Vierfüßlerstand und seht euch in jedem Raum gründlich um.
Mit diesen Hilfsmitteln könnt ihr eure Wohnung kindersicher machen
Du hast dir nun einen Überblick verschaffen können, jetzt geht es darum dein Zuhause kindersicher zu machen.
- Steckdosen könnt ihr mit Steckdosensicherungen schützen
- Türen und Schranktüren mit einem Türklemmschutz versehen
- Herdschutzgitter am Herd schützen vor dem Herunterziehen von Töpfen und Anfassen heißer Herdplatten
- Spitze Tisch- und Möbelkanten mit Kantenschutz absichern oder abpolstern
- Schubladen und Küchentüren mit einer Kindersicherung verschließen
- Treppenschutzgitter oben und unten an der Treppe
- Backofentür und Mülleimer verriegeln
- Putzmittel- und Medikamentenschrank immer abschließen
- Kindersicherung für Fenster z.B. abschließbare Fenstergriffe
- Kamine mit einem Schutzgitter absichern
- Balkone ebenfalls mit einem Schutzgitter absichern
- Hohe Regale immer zusätzlich fest an der Wand fixieren
- Zerbrechliche Gegenstände, z.B. Dekoration, am besten weglassen oder weit nach oben stellen
- Achtet beim Kauf von Elektrogeräten und Spielzeug auf Prüfzeichen wie das CE-Zeichen, das Zeichen GS (Geprüfte Sicherheit) oder das dreieckige VDE-Siegel, die einen hohen Sicherheitsstandard gewährleisten.
- Pflanzen: Blätter und Beeren sind verlockend für Kinder und landen schnell im Mund oder werden heruntergeschluckt. Tonkügelchen sollten unbedingt gegen Erde ausgetauscht werden. Feines Granulat kann sogar eingeatmet werden und so in die Bronchien gelangen.
- Flüssigkeiten: Bewahrt Reinigungsmittel aller Art, dazu gehören auch Spülmaschinentabs bzw. Pulver, immer außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Hier könnt ihr die Gefahr, dass euer Kind das alles mit dem Mund entdecken möchte, erheblich verringern. Also auch hier nach Möglichkeit weit oben im Regal verstauen oder mit einer Kindersicherung absichern. Den heißen Kaffee oder die Suppe niemals unbeaufsichtigt am Tisch stehen lassen, um Verbrühungen zu vermeiden.
All diese Punkte haben wir dir noch einmal als Checkliste zum Download zusammengefasst:
Gefahren im Haushalt Checkliste.pdf
Wohnung kindersicher machen: Passende Kindersicherung kaufen
Die Auswahl und Installation passender Kindersicherungen ist ein entscheidender Schritt, um die Wohnung für ein Baby oder Kleinkind sicher zu gestalten. Die Vielfalt an Kindersicherungsprodukten auf dem Markt ermöglicht es Eltern, gezielt auf die Bedürfnisse ihres Hauses einzugehen. Dazu gehören Steckdosenschutz, Schranksicherungen, Kantenschutz für Tische und Möbel, sowie Treppengitter, um Gefahrenzonen zu minimieren. Die meisten Gegenstände für die Kindersicherung bekommt ihr schon in der Babyabteilung im Drogeriemarkt. Ansonsten werdet ihr sicher im Baumarkt oder im Babyfachgeschäft fündig. Beim Kauf von Kindersicherungen ist es wichtig, auf hochwertige Produkte zu achten, die den gängigen Sicherheitsstandards entsprechen. Die Anbringung sollte gründlich und sicher erfolgen, um eine effektive Abschirmung von potenziellen Gefahren zu gewährleisten. Durch die bewusste Auswahl und ordnungsgemäße Anbringung von Kindersicherungen wird nicht nur die Sicherheit des Kindes gewährleistet, sondern auch das Wohlbefinden der Eltern, die sich auf einen geschützten Raum für die kindliche Entdeckungsfreude verlassen können.
Jedes Kind ist anders, diese Regel gilt auch hier. Umso wichtiger ist es, dass ihr euer Kind beobachtet und zusätzlich noch Kindersicherungen individuell auf euer Kind abgestimmt anbringt.
Tipps, um deine Wohnung kindersicher zu machen
- Arbeitsräume solltet ihr immer abschließen
- Türen geschlossen halten
- Kind niemals unbeaufsichtigt lassen - das gilt besonders für das Badezimmer, speziell wenn ihr eure Kinder badet. Bleibt immer in der Nähe, so könnt ihr die Sicherheit eures Kindes gewährleisten.
Wohnung kindersicher machen alleine reicht nicht aus
Es ist nicht nur wichtig, das Haus kindersicher zu machen, sondern es ist mindestens genauso wichtig, dass ihr euren Kindern Gefahren zeigt und ihnen erklärt, was weh tun kann und warum das so ist. Kinder müssen erst lernen, Gefahren zu erkennen und einzuschätzen. Auch wenn ihr es gern wollt, alle Gefahren könnt ihr nicht aus dem Weg räumen. Aber ihr könnt euren Kindern beibringen Gefahren immer besser einzuschätzen. Hinfallen und Wiederaufstehen gehören nun mal zum Leben dazu. Wie dir Mutter Natur bei kleinen Verletzungen und Wehwehchen helfen kann, haben wir dir hier zusammengefasst.
Autorin: Hebamme Anna-Maria Maier
Als Hebamme begleitet und unterstützt Anna-Maria Maier Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburtsvorbereitung und im Wochenbett. Nun schreibt die Gründerin von Mamalie Geburtsvorbereitung für die Wunderwiege und teilt ihr Expertenwissen gerne mit uns und dir. Mehr erfahren